Iris Bohnet: "Dass Leistung entscheidend für die Karriere ist, ist ein Mythos"

Iris Bohnet"Dass Leistung entscheidend für die Karriere ist, ist ein Mythos"

Iris Bohnet forscht in Harvard zur Gleichstellung der Geschlechter. Sie erklärt, warum Leistung nicht objektiv bewertbar ist – und wie das letztendlich Frauen schadet.

Interview: Kati Krause 3. Januar 2022, 18:01 Uhr 122 Kommentare

Es werde noch lange dauern, bis Frauen und Männer die gleichen Chancen auf Erfolg haben, sagt Professorin Iris Bohnet. © XiXinXing/Getty Images

Iris Bohnet ist Verhaltensökonomin und Professorin an der Harvard School in Cambridge. Im Gespräch erzählt sie, wie Frauen auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt werden und was geschehen müsste, damit die Gleichstellung der Geschlechter Realität werden würde.

ZEIT ONLINE: Frau Bohnet, im diesjährigen Gleichstellungsindex erreicht die EU 68 von möglichen 100 Punkten – nur 0,6 Punkte mehr als im vergangenen Jahr und 4,9 Punkte Zuwachs seit 2010. Bei diesem Tempo würde es noch fast drei Generationen dauern, bis wir eine vollständige Parität zwischen Frauen und Männern erreichen. Warum geht das nicht schneller?